wappen

Drei ganz unterschiedliche Länder und je ein Fall von tödlicher Gewalt.

Drei Männer, die getötet haben, und drei Familien, die jemanden verloren haben. In der üblichen Vorstellung von Schuld und Strafe ergibt das drei, die bestraft werden, und drei, die vergessen sollen.

Unvorstellbar, dass sich beide Seiten annähern. BEYOND PUNISHMENT von Hubertus Siegert (Klassenleben, Berlin Babylon) beobachtet dreimal das Unmögliche: Seinem Feind begegnen, in Gedanken, in Botschaften, im realen Leben.

Der Film

BEYOND PUNISHMENT erzählt die Geschichten von Stiva und Erik, von Lisa, Leola und Sean sowie von Patrick und Manfred. Die Protagonisten dieser drei Fälle haben bislang keinen Frieden gefunden mit einer jeweils ihr Leben verändernden Ge­walttat, weder die Opfer noch die Täter. Auch Jahre nach dem Strafurteil und verbüßter Zeit im Strafvollzug sind beide Seiten weiterhin auf der Suche nach Möglichkeiten, die Tat und den Verlust zu verarbeiten.

Eine Jugendliebe in Norwegen endet in einem Mord, als Stiva seine 16-jähr­ige Freundin Ingrid-Elisabeth aus Eifersucht tötet. Nach sechs Jahren Gefängnis kehrt Stiva zurück in den kleinen Ort, in dem Ingrid-Elisabeths Vater Erik immer noch zu Hause ist.

Lisa und Leola leben in der New Yorker Bronx, unweit des Supermarkts, wo ihr damals 16-jähr­iger Bruder und Sohn im Zorn erschossen wurde. Sie warten seit inzwischen elf Jahren darauf, dass der zu 40 Jahren Gefängnis verurteilte Sean die Tat zugibt.

Patricks Vater Gero von Braunmühl, ein hoher Beamter im Außenministerium, wurde 1986 von der linksmilitanten RAF (Rote Armee Fraktion) getötet. Es gibt ein Bekennerschreiben, doch die Täter sind bis heute unbekannt. Gleichwohl findet Patrick im Film ein Gegenüber – Manfred, der als Gründungsmitglied der ersten Generation der RAF einen Polizisten getötet hat.

BEYOND PUNISHMENT beginnt seine Reise in die Innenwelt von Gewalt und Strafe beginnt in einem Gefängnis in Wisconsin. Hier, in einer maximum security facility, wo normalerweise die Verantwortlichen von Gewalttaten für Jahrzehnte möglichst weit aus der Gesellschaft weggeschlossen werden, findet regelmäßig etwas weltweit Einmaliges statt. Alle halbe Jahre begegnen 30 Häftlinge einer vielköpfigen Gruppe von Verbrechensopfern und sie machen etwas, was sonst nicht vorkommt: Sie reden miteinander.

Weitere Aufführungsorte und Termine:

Berlin:

JVA für Frauen Berlin - 09.06.2015
JVA Hakenfelde und Teilanstalt Robert-von-Ostertag-Straße - 09.06.2015

Brandenburg:

JVA Heidering - 09.06.2015
JVA Brandenburg/Havel - 09.06.2015

Bremen:

JVA Bremen - 09.06.2015

Hamburg:

JVA Fuhlsbüttel - 09.06.2015
Untersuchungshaftanstalt Fuhlbüttel - 09.06.2015

Hessen:

JVA Frankfurt IV - 09.06.2015
JVA Frankfurt III - 09.06.2015
JVA Weiterstadt - 09.06.2015

Nordrhein Westfalen:

JVA Schwerte - 23.06.2015

Saarland:

JVA Ottweiler - 09.06.2015

Schleswig-Holstein:

JVA Lübeck - 09.06.2015