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Rock’n’Roll bringt die Wände zum wackeln

Nachdem Manfred Behrends, bekannt durch seine markante Stimme und als Moderator beim WDR 4, Jonny Winters mit den Worten: „Sorry Jungs – Die Wände werden wackeln, aber nicht einstürzen!“, angekündigt hatte, betrat dieser in einem typischen Elvis-Kostüm der 70er Jahre, einem roten, strass- besetzten Jump-Suit (Overall) mit Fransen die Bühne.

Mit Songs wie „Heartbreak Hotel“, „In the Ghetto“, „Steamroller Blues“ oder „Can’t help falling in love“ begeisterte der Elvis-Interpret aus Kircheib sein durchaus kritisches Publikum in der Justizvollzugs- anstalt Siegburg. Bei den Songs blieb es nicht bei Bei- fallsbekundungen wie Pfiffen und Jubelrufen, beim Rock’n‘Roll hielt es die klatschenden Zuhörer einfach nicht mehr auf ihren Plätzen.

Jonny Winters, begleitet von Klaus Uebe-Emden (Hintergrund-Gesang), Hartmut Rölleke (Bass) und Jill Fisher (Gesang) brachten den „Jailhouse Rock“, zu Deutsch den „Rhythmus hinter [die] Gitter“ der JVA Siegburg. Das ließ keinen der Inhaftierten kalt, doch neben der Unterhaltung gab es auch nachdenkliche Momente.

Als Sängerin von Country-Rock trat die 17-jährige Jill Fisher mit modernen Country-Songs bis hin zu klassischen Stücken wie „These Boots Are Made for Walkin’“ bei der Veranstaltung in der JVA Siegburg auf und heizte damit die Stimmung im Saal weiter an.

Etwa zur Hälfte des Konzertes gab es für die Anwesenden noch eine Tanzdarbietung durch vier Tänzerinnen von „Bon(n) Roses“. Rhythmisch klatschend feuerten die Gefangenen die zu irischen Klängen tanzende Irish Dancing Gruppe an.

Danach traten nochmals Jill Fisher und der Interpret von Elvis-Liedern Jonny Winters auf und trugen mehrere Lieder vor. Jonny Winters sagte zu Beginn der Veranstaltung: „Ich freue mich, für euch ein wenig Rock’n’Roll singen zu können und euch ein wenig Spaß zu bereiten.“ Ohne Frage das Ziel hat er erreicht!

Das Konzert endete nach gut zwei Stunden mit einem Duett von Jonny Winters und Jill Fisher, die das Publikum bei dem Titel "Proud Mary" zum Mitsingen brachten.

Rollin', rollin'
Rollin' on a river
Rollin', rollin', rollin' on a river

Am Ende wollte eigentlich keiner mehr in seinen Haftraum zurück. Aber das Versprechen aller Künstler dieses Abends steht: sie werden wiederkommen!