
Veranstaltungsort: JVA Siegburg, Luisenstraße 90, 53721 Siegburg
„Es heißt, dass man eine Nation erst dann wirklich kennt, wenn man in ihren Gefängnissen gewesen ist. Eine Nation sollte nicht danach beurteilt werden, wie sie ihre höchsten Bürger behandelt, sondern ihre niedrigsten." Nelson Mandela
Das Gefängnis kann als Mikrokosmos, ja sogar als Brennglas für unser gesellschaftliches Miteinander gesehen werden. Missstände werden hier überdeutlich und bleiben doch hinter Mauern und Zäunen verborgen. Dennoch hat jeder von uns ein Bild vom „Knast" im Kopf, die Insassen werden oft auf ihre Tat reduziert.
Doch hinter jedem Täter und jeder Täterin steht eine Familie und oft auch Kinder, die ebenfalls stigmatisiert werden. Im Gefängnis sollen die Inhaftierten resozialisiert und auf das Leben „draußen" vorbereitet werden. Doch wer will schon einen „Ex-Knacki" zum Nachbarn haben oder gar im eigenen Betrieb einstellen?
In diesem Theaterprojekt sollen die Teilnehmenden ihr Gesicht und ihre Persönlichkeit zurückerhalten. In ihrer Geschichte erzählen sie von ihrem Alltag im Gefängnis, von ihrer starke emotionale Bindung zur Familie und ihrer Vorstellung von Freiheit, die im Kopf beginnt. So soll dieses Theaterprojekt Einblicke in die Gedankenwelt von Inhaftierten in Gefängnissen geben, ohne jedoch das Leid der Opfer aus dem Blick zu verlieren.
Dieses Projekt wird von der Friedrich-Ebert-Stiftung gefördert.
Quelle (Text&Bild): Kirsten Mohri und Patricia Thoma