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Geschlossene VeranstaltungGeschlossene Veranstaltung   09.10.2018
Veranstaltungsort: JVA Schwerte, Gillstraße 1, 58239 Schwerte

Wie fühlt sich Fremdenhass auf der eigenen Haut an?

Die afrodeutsche TV-Moderatorin Mo Asumang wagt ein spektakuläres und einzigartiges journalistisches Experiment. Mutig und entschlossen sucht sie die offene Konfrontation mit rechten Hasspredigern – unter 3000 Neonazis auf dem Alex, bei einem rechten Star-Anwalt, unter braunen Esoterikern, auf einer Neonazi-Dating-Plattform, ja sogar bei Anhängern des Ku-Klux-Klan in den USA. Sie begegnet Menschen, die sie hassen – und entlarvt sie dadurch.

»Manche würden, was ich erfahren habe, Rassismus nennen, manche sagen Fremdenfeindlichkeit, und das wird es immer geben, viele erkennen es wieder als eine Form des Mobbing. Doch egal, wie man dazu sagt, es wird verübt von Menschen, die einen aus den unterschiedlichsten Beweggründen heraus klein machen, die einem das Selbstbewusstsein rauben wollen oder sogar das Leben. Aber es gibt Gegenmittel. Die Beobachtungen, die der Leser in meinem Buch machen kann, sollen zeigen, wie man langsam lernt, die Kampfstrategien der Rassisten umzudrehen, ohne jedoch selbst diesem Hass zu verfallen.«

Ein bestürzender Blick in die rechte Szene und ein Mut machendes und mitreißendes Beispiel, die eigene Angst zu überwinden und sich zur Wehr zu setzen.

ALFRED-MÜLLER-FELSENBURG-PREIS FÜR AUFRECHTE LITERATUR 2018

Benannt nach dem gleichnamigen Schriftsteller († 2007), wird der „Alfred-Müller-Felsenburg-Preis für aufrechte Literatur“ seit 1988 – mit einer Ausnahme 2008 – jährlich vergeben. Das für den Preis charakteristische Attribut der „Aufrichtigkeit“ verweist auf seine Besonderheit, dass sich neben einem überzeugenden schriftstellerischen Niveau auch durch außergewöhnliches soziales Engagement oder ein hohes Maß an Zivilcourage als Kandidaten qualifiziert haben müssen.

Seit 2012 findet die öffentliche Preisverleihung in Kooperation mit dem Westfälischen Literaturbüro in Unna statt. Dessen Domizil im Nicolaihaus eignet sich besonders gut für einen literarischen Preis, der ursprünglich für die westfälische Nachbarschaft konzipiert, über die Jahre aber immer stärker internationalisiert wurde und dabei stetig an Renommee gewonnen hat. Die Preisträger stammen zum Teil aus Dänemark, Österreich, Ungarn, den Niederlanden oder dem Iran.

Für ihr außergewöhnliches Engagement gegen jede Art von Menschenfeindlichkeit und die daraus entstandene Buchdokumentation „Mo und die Arier“ wird 2018 Mo Asumang mit dem AMF-Preis ausgezeichnet. Die Jury würdigt mit ihr eine mutige Autorin und Filmemacherin, die es versteht, mit scheinbar arglosen Fragen Rassisten, Pseudoherrenmenschen und deren hasserfüllte Ideologien zu entlarven.

Quelle: (Text) Mo Asumang / Westfälisches Literaturbüro in Unna e.V. | (Bild) © Gaby Kerster