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Kein Knast ohne Drogen

Es ist eine Binsenwahrheit: Es gibt - in Deutschland und wahrscheinlich auch weltweit - kein drogenfreies Gefängnis und wer glaubt, dies ließe sich ändern, ist ein weltfremder Träumer.

Bei der hohen Konzentration von Menschen mit Erfahrungen im Drogenkonsum ist hier naturgemäß das Thema „Drogen“ eines der wichtigsten

  • für die, die konsumieren und sich unbedingt „Stoff“ beschaffen wollen,
  • für die, die sich durch den Konsum für ein paar Stunden dem Druck entziehen wollen, der durch die Haft oder durch die ungeklärten Probleme, die draußen auf sie warten, auf ihnen lastet,
  • für die, die den „kalten Entzug“ erleben und dabei die „Hölle“ durchlaufen,
  • für die, die mit Drogen handeln und einen möglichst hohen Preis für ihre Ware erzielen wollen,
  • für die, die darauf hoffen, dass bei der Urinkontrolle ihr Konsum nicht mehr nachgewiesen werden kann und sie weiterhin als clean gelten,
  • für die, die endlich davon loskommen wollen und sich auf eine externe Drogentherapie vorbereiten,
  • für die, die im gesetzlichen Auftrag den Drogenkonsum und den -handel verhindern sollen.

Doch wie denken Inhaftierte über ihren „Weg in die Abhängigkeit“? Ist der Dealer, der Drogen verkauft, nur im „Traumgeschäft tätig“ - wie dies ein ehemaliger Händler behauptet -, der das Hilfsmittel für ein paar „schöne Stunden“ verkauft? Ist Heroin wirklich der einzige Freund, der einen nie verlässt, oder ein „Teufelszeug“, das einen aussaugt und auslaugt? Hätte es auch andere Wege aus den Lebenskrisen gegeben, die oft zu Beginn des Drogenkonsums standen?

Dies sind einige der Fragen, die sich die inhaftierten Autoren gestellt haben, deren Texte von Werner Kaser, dem Gefängnispfarrer der JVA Siegburg, für den Literatur-Abend, zu dem der Katholische Gefängnisverein Siegburg e.V. am Freitag, dem 2. März 2018 einlädt, ausgesucht hat..

 

Der Literatur-Abend „In den Fängen der Sucht“ findet statt am:

 

Freitag, dem 02. März 2018

um 19.30 Uhr

im Café Luise,

Luisenstraße 90, 53721 Siegburg