An Händen und Füßen gefesselt verbrennt der Asylsuchende Oury Jalloh in einer Gewahrsamszelle. Das Nö-Theater Köln versucht den Fall zu rekonstruieren und setzt sich mit dem Komplex Asyl auseinander. Fest steht: Oury Jalloh starb dreimal. Am 23.04.2013 begann in der Jugendarrestanstalt (JAA) Remscheid eine theatrale Suche nach dem Funken Wahrheit.
Politische Bildung
Das rassismuskritische Bildungsprojekt zum „Vorgang Oury Jalloh“ wurde in Kooperation mit dem Verein EXIT-EnterLife e.V. und dem Nö-Theater-Ensemble aus Köln durchgeführt. Behandelt wurden Themen wie Menschenrechte, Flucht und Asyl, die Situation von Asylbewerber/-innen, Rassismus und Diskriminierung sowie der „Vorgang Oury Jalloh“. In dem Zeitraum vom 15.04. bis 23.04.2013 recherchierte dann die Gruppe der Gefangenen zu jedem Schwerpunkt, wobei alle Bereiche von der menschenrechtlich hochbrisanten Geschichte Jallohs eingerahmt wurden. Während der Unterrichtseinheiten wurden Methoden und Materialien aus der rassismuskritischen Bildungsarbeit genutzt wie Plenumsdiskussionen, Gruppenarbeit, Einzelarbeit und Rollenspiele.
Die Teilnehmer/-innen sollten befähigt werden, die genannten Themen kritisch zu diskutieren und Vorgänge zu hinterfragen, anstatt diese als festen Bestandteil der Gesellschaft hinzunehmen. Des Weiteren wurden sie auf das Theaterstück „Der Vorgang Oury Jalloh“ vorbereitet und für das Thema sensibilisiert, so dass anschließend auch mit den Schauspieler/-innen und dem Regisseur eine kritische Diskussion stattfinden konnte.